Lauingen sollte als Wohnstadt im Fokus stehen

26. November 2019

Bürgergespräch Die SPD-Stadtratsfraktion zieht in Frauenriedhausen Bilanz.

Beim gut besuchten Bürgergespräch der Lauinger SPD-Stadtratsfraktion in Frauenriedhausen war die Radweganbindung ein wichtiges Anliegen vieler Bürger. Die Bewohner von Frauenriedhausen wünschen sich schon seit vielen Jahren einen Radweg entlang der Staatsstraße 2025 nach Lauingen, der aber aufgrund schwieriger Grundstücksverhandlungen und der angespannten Haushaltslage der Stadt bisher nicht gebaut worden ist. Da sich die finanzielle Situation der Stadt nicht wesentlich verbessert hat und das Haushaltskonsolidierungskonzept für die nächsten Jahre einen strikten Sparkurs vorschreibt, machte der Zweite Bürgermeister Dietmar Bulling laut einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion beim Bürgergespräch wenig Hoffnung auf eine baldige Realisierung.

Der geplante Schuldenschnitt, der mit finanziellen Hilfen des Landes erreicht werden soll, bedeute, so Bulling, dass alle geplanten städtischen Investitionsvorhaben dem Diktat „dringend notwendig“ unterliegen. Begrüßt wurde von den Bewohnern Frauenriedhausens der erfolgte Anschluss an das Glasfasernetz, sodass in ihrem Ort voraussichtlich noch in diesem Jahr das „schnelle Internet“ zur Verfügung stehe, heißt es weiter.

Was den Bau der neuen Wasserleitungen angeht, waren sich die anwesenden Bürger einig, dass aufgrund der jetzt sichtbaren Folgeschäden „schlampig“ gearbeitet worden sei. Wesentlicher Grund sei die mangelnde Kontrolle der Baumaßnahme seitens der Bauaufsicht, so die Meinung der Bürger. Auf die Frage bezüglich des dreistreifigen Ausbaus der B 16 von Gundelfingen nach Lauingen antwortete Fraktionsvorsitzender Markus Stuhler, dass das Staatliche Bauamt derzeit von der Anschlussstelle Faimingen bis zur Anschlussstelle Staatsstraße 2025 (Kreisverkehr Same) einen dreistreifigen Ausbau mit einem durchgehenden Verflechtungsstreifen (faktisch also vierspurig) plane. Stuhler begrüßte diese Planung laut Pressemitteilung, weil somit auch landwirtschaftliche Fahrzeuge diese Teilstrecke befahren könnten.

Auf die zukünftigen Investitionen der Stadt angesprochen sagte Stuhler, die größte und teuerste Baumaßnahme der nächsten Jahre sei die Erstellung eines neuen Kindergartens an der Kurlandstraße mit sechs Gruppen. Geschätztes Kostenvolumen: rund fünf Millionen Euro. Voraussichtliche Fertigstellung sei 2021 oder 2022.

Diese Maßnahme sei notwendig, weil der Zuzug von jungen Familien mit Kindern in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen habe, sagte Stuhler. In diesem Zusammenhang wiesen die beiden Stadträte Martin Knecht und Walter Gruber auf die große Nachfrage nach Bauplätzen in Lauingen hin. Um dieser Rechnung zu tragen, habe die Stadt im Westen und im Osten zwei neue Baugebiete mit rund 90 Bauplätzen ausgewiesen, bemerkten die beiden Stadträte. Da die Baugebiete in der Stadt sehr begrenzt seien, müsse vor allem im Altstadtbereich zusätzlich Wohnraum geschaffen werden.

Nach Meinung von Stadtrat Dieter Manßhardt sei hierzu ein schlüssiges Stadtentwicklungskonzept notwendig, das Lauingen als Wohnstadt im Fokus hat. (pm)

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